Die Schweiz gilt vielen als attraktives Einwanderungsland – unter anderem wegen der hohen Löhne und der wirtschaftlichen Stabilität. Doch wer wirklich profitieren will, sollte eines nicht unterschätzen: das Schweizer Steuersystem. Es funktioniert ganz anders als in Deutschland – und kann, bei guter Vorbereitung, sogar Vorteile bringen.
In diesem Artikel erfahren Sie, wie die Quellensteuer funktioniert, wann Sie eine Steuererklärung abgeben müssen und wie Sie ein Schweizer Bankkonto eröffnen, um finanziell bestens aufgestellt zu sein.
Die meisten Einwanderer, die zum ersten Mal in der Schweiz arbeiten, unterliegen der Quellensteuer. Das bedeutet: Die Einkommenssteuer wird direkt vom Bruttolohn abgezogen – bevor Sie Ihr Geld überhaupt auf dem Konto sehen. Dieses Modell gilt für:
Personen mit einem B- oder L-Ausweis (also ohne Niederlassungsbewilligung C)
Arbeitnehmer, die in der Schweiz keinen unbeschränkten Steuerstatus haben
Kein Aufwand mit Steuererklärungen im ersten Jahr
Klare monatliche Abrechnung
Schutz vor Steuernachzahlungen
Keine Möglichkeit zur Absetzung von Berufskosten, Spenden, Kinderbetreuung etc.
Bei hohem Einkommen: oft steuerlich nachteiliger als reguläre Steuerpflichtige
➡️ Tipp: Wenn Sie bestimmte Ausgaben geltend machen möchten, können Sie unter bestimmten Bedingungen eine nachträgliche ordentliche Veranlagung (NOV) beantragen.
Nicht jeder muss in der Schweiz eine Steuererklärung abgeben. Grundsätzlich hängt das ab von Ihrem Aufenthaltsstatus und Ihrem Einkommen.
Sie den C-Ausweis (Niederlassungsbewilligung) besitzen
Sie ein Bruttoeinkommen über CHF 120.000 erzielen (auch mit B-Ausweis)
Sie in der Schweiz selbstständig tätig sind oder Nebeneinkünfte haben
Sie Kapitalanlagen oder Immobilien in der Schweiz besitzen
Sie eine nachträgliche ordentliche Veranlagung beantragt haben
Wer zur Steuererklärung verpflichtet ist, erhält von der kantonalen Steuerverwaltung jedes Jahr eine Aufforderung – meist im Februar oder März. Die Frist zur Einreichung variiert je nach Kanton, liegt aber häufig bei Ende März bis Ende April (mit Verlängerungsmöglichkeit).
Steuerpflichtiger Wohnsitz: Ab dem Tag Ihrer Anmeldung in der Gemeinde beginnt Ihre Steuerpflicht
Progression: Die Steuerbelastung steigt mit dem Einkommen (aber deutlich geringer als in DE)
Steuerhoheit: Bund, Kanton und Gemeinde erheben separat Steuern – daher große Unterschiede je nach Wohnort
Ein Schweizer Bankkonto ist unverzichtbar für Ihren Neustart. Arbeitgeber zahlen Gehälter fast ausschließlich auf ein Schweizer Konto, und auch für Mietzahlungen, Versicherungen und Alltagsausgaben wird ein Konto vor Ort benötigt.
Gültiger Ausweis (Reisepass oder Personalausweis)
Aufenthaltsbewilligung oder Anmeldebestätigung der Gemeinde
Arbeitsvertrag oder Einkommensnachweis (nicht immer Pflicht, aber hilfreich)
Die Kontoeröffnung erfolgt oft direkt in der Filiale, manche Banken bieten auch Online-Eröffnung an – insbesondere für Einwanderer mit B-Ausweis.
UBS und Credit Suisse – große Banken mit internationalem Fokus
Raiffeisen, PostFinance – beliebt bei Privatpersonen
Neobanken wie Yuh oder Zak – mit modernen Apps und günstigen Konditionen
Kontoführungsgebühren (meist monatlich, z. B. CHF 5–15)
Gebühren für Auslandseinsätze (z. B. Kartenzahlung in EUR)
Günstige Kombinationen: Einige Banken bieten Konten inkl. Debitkarte und Mobile Banking
Die Lebenshaltungskosten in der Schweiz sind hoch – insbesondere Miete, Krankenversicherung und Mobilität. Eine gute Planung hilft, finanziell stabil zu bleiben und keine bösen Überraschungen zu erleben.
Erstellen Sie frühzeitig ein Haushaltsbudget
Planen Sie Rücklagen ein, z. B. für Kaution, Steuernachzahlung oder Franchise (Krankenversicherung)
Vergleichen Sie Ihre Steuerbelastung je nach Wohnort: Es gibt große Unterschiede!
Sichern Sie Ihre Dokumente: Lohnabrechnungen, Versicherungen, Bankunterlagen
➡️ Mehr zu Lebenshaltungskosten und Budgetierung finden Sie in unserer Gratis-Checkliste
Das Schweizer Steuersystem kann für Neuankömmlinge zunächst verwirrend sein – mit Quellensteuer, Steuererklärungspflicht und stark variierenden Belastungen je nach Wohnort. Doch wer sich früh informiert, spart nicht nur Geld, sondern vermeidet auch unangenehme Überraschungen.
Nutzen Sie:
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den Blog für weitere vertiefende Artikel
Mit dem richtigen Wissen machen Sie in der Schweiz finanziell alles richtig.
Eidgenössische Steuerverwaltung (ESTV)
➡️ https://www.estv.admin.ch
→ Zentrale Anlaufstelle für Informationen zu Bundessteuern, Quellensteuer und Steuerrechner.
ch.ch – Steuerpflicht in der Schweiz
➡️ https://www.ch.ch/de/steuern
→ Offizielle Bürgerplattform mit einfacher Erklärung zur Steuerpflicht und zur Abgabe der Steuererklärung.
Kantonale Steuerämter Übersicht
➡️ https://www.estv.admin.ch/estv/de/home/allgemein/kontakt/kantonale-steueraemter.html
→ Übersicht mit Links zu allen Steuerverwaltungen der Kantone.
Vergleich Schweizer Bankkonten
➡️ https://www.moneyland.ch/de/bankkonto-vergleich
→ Unabhängiger Vergleich von Gebühren, Leistungen und Kartenmodellen.
UBS Ratgeber für Neuzuzüger
➡️ https://www.ubs.com/ch/de/private/accounts/cards/relocation.html
→ Informationen zur Kontoeröffnung für Neuankömmlinge.
PostFinance – Konto für Einwanderer
➡️ https://www.postfinance.ch/de/privat/produkte/konten/konto-schweiz.html
→ Details zur Kontoeröffnung bei der PostFinance – beliebt bei Expats.
Reddit: „Moving to Switzerland – Financial Surprises“
➡️ https://www.reddit.com/r/Switzerland/comments/15vpg0w/financial_surprises_moving_to_switzerland/
→ Erfahrungsbericht eines Einwanderers über Steuern, Prämien und Bankgebühren.
Blogartikel zur Quellensteuer von „Hallo Schweiz“
➡️ https://www.hallo-schweiz.ch/quellensteuer-erklaert/
→ Gut verständliche Einführung für Neuankömmlinge mit praktischen Beispielen.
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